Logopädie WortWeltWeiss
Logopädische Therapie für alle Altersgruppen
Eine Stimmstörung liegt vor, wenn die Stimme über einen längeren Zeitraum beeinträchtigt ist – sei es durch Heiserkeit, eine ungewohnt raue oder behauchte Stimme oder eine verminderte Belastbarkeit. Menschen mit Stimmstörungen haben oft Schwierigkeiten, sich im Alltag stimmlich auszudrücken, was insbesondere in Berufen mit hoher Sprechbelastung oder im sozialen Leben einschränkend sein kann.
Stimmstörungen können in jedem Alter auftreten und verschiedene Ursachen haben. Die vier Hauptkategorien sind:
Organische Stimmstörungen entstehen durch strukturelle Veränderungen an den Stimmbändern oder der Kehlkopfmuskulatur. Dazu gehören Stimmbandknötchen, Lähmungen oder Veränderungen durch Erkrankungen wie Kehlkopfentzündungen.
Beispiele für verschiedene Altersgruppen:
Kinder: Ein sechsjähriges Kind schreit sehr häufig, zum Beispiel beim Spielen oder weil es sich lautstark ausdrückt. Dadurch entstehen Stimmbandknötchen, die die Stimme dauerhaft heiser und rau klingen lassen.
Jugendliche: Ein fünfzehnjähriger Junge hatte eine schwere Erkältung, die sich auf den Kehlkopf ausgedehnt hat. Nach der Infektion bleibt die Stimme kratzig und brüchig, da die Stimmlippen noch entzündet sind.
Erwachsene: Eine Sängerin bemerkt nach jahrelanger starker Stimmbelastung eine Verschlechterung ihrer Stimme. Eine Untersuchung zeigt eine einseitige Stimmbandlähmung, die ihre stimmliche Belastbarkeit stark einschränkt.
Therapie: Bei organischen Stimmstörungen werden logopädische Stimmübungen zur Regeneration der Stimmbänder eingesetzt. In manchen Fällen ist eine ärztliche Behandlung oder eine Operation notwendig.
Hormonelle Veränderungen können die Stimme beeinflussen, insbesondere in der Pubertät, während der Schwangerschaft oder bei Hormonstörungen.
Beispiele für verschiedene Altersgruppen:
Kinder: Bei kleinen Kindern sind hormonelle Stimmveränderungen selten, können aber bei angeborenen Hormonstörungen wie einer Schilddrüsenunterfunktion auftreten. Dadurch kann die Stimme monoton oder kraftlos klingen.
Jugendliche: Während der Pubertät erleben viele Jungen einen Stimmbruch, der oft unregelmäßig verläuft. Die Stimme wechselt unkontrolliert zwischen hohen und tiefen Tönen. Manche Jungen behalten eine ungewöhnlich hohe Stimme, weil sie die erwachsene Stimmlage nicht vollständig annehmen (sog. Mutationsfistelstimme).
Erwachsene: Eine Frau bemerkt nach den Wechseljahren, dass ihre Stimme tiefer und rauer klingt. Hormonelle Veränderungen durch Östrogenmangel können dazu führen, dass die Stimmlippen an Elastizität verlieren.
Therapie: Hormonell bedingte Stimmstörungen können logopädisch begleitet werden, indem gezielt Stimmübungen eingesetzt werden.
Funktionelle Stimmstörungen entstehen durch eine falsche oder übermäßige Nutzung der Stimme. Betroffene belasten ihre Stimme oft unbewusst falsch, was zu Heiserkeit, Druckgefühl oder Stimmverlust führt.
Beispiele für verschiedene Altersgruppen:
Kinder: Ein zehnjähriges Kind spricht sehr laut und benutzt seine Stimme oft angespannt. Dadurch entwickelt es eine Dysphonie (Stimmstörung, z.B. Heiserkeit), die ohne eine organische Ursache besteht.
Jugendliche: Eine sechzehnjährige Schülerin, die in der Theater-AG spielt, spricht oft in einer zu hohen oder gepressten Stimmlage. Nach intensiven Proben ist ihre Stimme erschöpft und angestrengt.
Erwachsene: Ein Lehrer, der täglich viel spricht, leidet unter einer funktionellen Stimmstörung. Nach langen Unterrichtsstunden fühlt sich seine Stimme müde und rau an.
Therapie: Funktionelle Stimmstörungen lassen sich durch gezieltes Stimmtraining, Atemtechniken und Entspannungsübungen gut behandeln.
Psychische Faktoren wie Stress, Ängste oder belastende Ereignisse können die Stimme beeinflussen.
Beispiele für verschiedene Altersgruppen:
Kinder: Ein achtjähriges Kind erlebt eine belastende familiäre Situation und spricht plötzlich nur noch flüsternd. Es leidet an einer psychogenen Aphonie (Stimmlosigkeit ohne organische Ursache).
Jugendliche: Eine siebzehnjährige Schülerin entwickelt vor Prüfungen immer wieder eine heisere Stimme. Die Anspannung und Angst führen dazu, dass sich ihre Kehlkopfmuskulatur verkrampft.
Erwachsene: Eine Frau, die nach einem traumatischen Ereignis unter starkem Stress steht, verliert plötzlich ihre Stimme. Sie kann nur noch flüstern, obwohl keine organische Ursache vorliegt.
Therapie: Psychisch bedingte Stimmstörungen werden durch eine Kombination aus Logopädie, Entspannungstechniken und gegebenenfalls psychotherapeutischer Begleitung behandelt.
Die Untersuchung einer Stimmstörung erfolgt durch einen Logopäden, HNO-Arzt oder Phoniater und beinhaltet:
Kinder:
Jugendliche:
Erwachsene:
Stimmstörungen können in jedem Alter auftreten und verschiedene Ursachen haben. Eine gezielte logopädische Therapie kann helfen, die Stimmqualität zu verbessern und den Alltag stimmlich zu erleichtern. Wer frühzeitig handelt, kann langfristige Einschränkungen vermeiden und eine kraftvolle, gesunde Stimme erhalten.
Sprechen Sie uns an und vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis. Wir begleiten Sie oder Ihr Kind individuell und einfühlsam auf dem Weg zu einer gesunden und belastbaren Stimme.
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